Egal ob im eigenen Garten, auf der Liegewiese oder am Urlaubsstrand – für viele gehört das Bad in der Sonne einfach zum Sommer dazu. Aber während wir es uns gemütlich machen und Licht und Wärme genießen, muss unsere Haut Schwerstarbeit leisten.
Sie sorgt dafür, dass unser Körper trotz Hitze, Sonneneinstrahlung, Krankheitserregern, spitzen oder scharfen Gegenständen um uns herum jederzeit funktionsfähig bleibt. Dazu müssen rund 300 Millionen Zellen aufeinander abgestimmt funktionieren.
Unsere Haut ist ein unverzichtbares „Hightech-Tool“ für unseren Alltag. Sorgfältig damit umzugehen, trägt zu einer langen Lebensdauer bei. Hier finden Sie wichtige Informationen zu Funktionsweise, Aufbau und Pflege des größten und schwersten Organs unseres Körpers.
Funktion
Die Haut umgibt unseren Körper wie eine Hülle. Sie schützt uns nach außen vor Keimen und Krankheitserregern oder Umwelteinflüssen wie Sonnenstrahlung. Nach innen hält sie den Körper zusammen.
Zugleich kommt die Haut auch als Klimaanlage zum Einsatz. Ist uns heiß, produzieren zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen Wasser, das nach und nach verdunstet und die Luft über der Haut abkühlt. Ist uns kalt, bildet die Haut eine Isolationsschicht für den Körper. Blutgefäße ziehen sich zusammen und geben weniger Wärme nach außen ab.
Über die Haut kommunizieren wir auch mit unserer Umwelt. Nerven in der Haut sorgen dafür, dass wir Signale empfangen, aber auch versenden können. So können wir mit dem Tastsinn spüren oder Schmerz empfinden, wenn Gefahr droht. Die Haut verrät aber auch Aufregung oder Scham, indem sie errötet.
Benutzung und Pflege
Sonnenlicht und -wärme erzeugen ein wohliges Gefühl, die Vitamin-D-Produktion wird angekurbelt, Glückshormone vermehrt ausgeschüttet. Mit dem Sonnenbaden sollten wir es aber nicht übertreiben. UV-Strahlung lässt die Haut schneller altern und kann sie dauerhaft schädigen.
Die folgenden Hinweise helfen dabei, die eigene Haut jung und gesund zu halten:
- Sonnencreme: Unbedeckte Haut regelmäßig eincremen, mindestens mit Lichtschutzfaktor 20.
- Sonnenpause: Im Sommer zwischen 11 und 15 Uhr in Innenräumen oder im Schatten bleiben.
- Sonnenschutz: Empfindliche Hautpartien bedecken, vor allem die Nase mit einem Sonnenhut schützen. Für Kleidung gilt: Je dichter gewebt, desto besser.
Der Lichtschutzfaktor bietet Orientierung, wie viel Zeit wir je nach Hauttyp gefahrlos im Freien verbringen können. Wer bei intensiver Sonneneinstrahlung zum Beispiel 15 Minuten problemlos draußen bleiben könnte und Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 20 aufträgt, hat theoretisch ein Zeitfenster von fünf Stunden (15 min * LSF 20 = 300 min = 5 h). Empfohlen ist allerdings nur etwa die Hälfte der errechneten Zeit.
– Kaum Bräunung
– Sehr schneller Sonnenbrand
– Sehr viele Sommersprossen
Selbstschutzzeit
5–10 min
– Langsame Bräunung
– Schneller Sonnenbrand
– Viele Sommersprossen
Selbstschutzzeit
10–20 min
– Langsame Bräunung
– Manchmal Sonnenbrand
– Selten Sommersprossen
Selbstschutzzeit
20–30 min
– Schnelle Bräunung
– Selten Sonnenbrand
Selbstschutzzeit
30–40 min
– Schnelle Bräunung
– Kaum Sonnenbrand
Selbstschutzzeit
Rund 60 min
– Sehr selten Sonnenbrand
– Vergleichsweise unempfindliche Haut gegen UV-Strahlung
Selbstschutzzeit
60–80 min
Anleitung zur Selbstkontrolle
Durch den richtigen Umgang mit der Haut lässt sich die Wahrscheinlichkeit für „Fehlfunktionen“ reduzieren. Und durch regelmäßige Wartung lassen sie sich rechtzeitig entdecken. Das gilt auch für Hautkrebs. Wer sich regelmäßig vor dem Spiegel auf Hautveränderungen kontrolliert, kann Auffälligkeiten bemerken und ärztlich abklären lassen. So geht‘s:
Wann sind Hautveränderungen auffällig? Woran ist zu erkennen, ob es sich um Anzeichen für Hautkrebs handeln könnte? Die ABCDE-Regel ist leicht zu merken und bietet Orientierung beim Selbstcheck. Erfüllt ein Fleck mindestens eines der folgenden Kriterien, ist ein Arztbesuch empfehlenswert:
Kopfhaut mit Spiegel und Kamm genau absuchen. Wer wenig Kopfhaar hat, sollte besonders genau hinsehen (lassen).
Gesicht genau betrachten. Nase, Lippen und Mundinneres nicht vergessen.
Hals, Brust und Oberkörper sorgfältig überprüfen. Auch die Haut zwischen und unter den Brüsten nicht vernachlässigen.
Vorder- und Rückseite der Arme sowie die Achselhöhlen kontrollieren.
Handfläche und -rücken absuchen und auch zwischen die Finger und unter die Nägel schauen.
Mit einem Handspiegel oder mithilfe anderer einen Blick auf Nacken und Rücken werfen.
Gesäß und Beine absuchen. Danach die Füße samt Zehenzwischenräumen und Nägeln überprüfen.
Asymmetrie | Ist er ungleichmäßig geformt, nicht rund oder oval? | |
Begrenzung | Ist er ausgefranst und die Kontur ungleichmäßig? | |
Colorit | Hat er unterschiedliche Farbtöne oder -abstufungen (z. B. schwarz, braun, rot, violett)? | |
Durchmesser | Misst er über fünf Millimeter an der breitesten Stelle? Wächst er noch? | |
Erhabenheit | Erhebt er sich über einen Millimeter über den Rest der Haut? Ist die Oberfläche rau oder schuppig? |
Möglichkeiten zur Früherkennung
Kassenleistung
Alle gesetzlich Versicherten, die mindestens 35 Jahre alt sind, können alle zwei Jahre zur kostenlosen Hautkrebsvorsorge gehen. Das Screening beinhaltet Folgendes:
- Aufklärungsgespräch und Fragen zur persönlichen Krankheitsgeschichte sowie zu bekannten Vorerkrankungen in der Familie
- 10- bis 20-minütige Untersuchung der gesamten Hautfläche, auch Ohren und äußerer Genitalbereich
- Entnahme von Gewebeproben an verdächtigen Stellen zur weiteren Untersuchung im Labor
Zusatzleistung
Versicherte unter 35 Jahren können die Untersuchung selbst bezahlen. Zusatzkosten können auch für folgende Leistungen anfallen:
- Videodokumentation, durch die Hautveränderungen rückblickend nachvollzogen werden können
- Fluoreszenzdiagnostik zur frühen Erkennung von Auffälligkeiten auch an schwer einsehbaren Stellen
- Entfernung unverdächtiger Hautveränderungen wie Altersflecken oder Warzen
Gut zu wissen
- Keine Angst vor dem Arztbesuch: Die meisten verdächtigen Flecken stellen sich als harmlos heraus. Nur rund vier Prozent der Untersuchten haben Hautkrebs.
- Auf Kinder achten: Rötungen und Schwellungen werden bei Sonnenbrand erst verzögert auf ihrer Haut sichtbar.
- Solarien bitte meiden mit: Hauttypen 1 und 2, mehr als 40 Pigmentmalen, besonders auffällig gefärbten oder geformten Malen, Neigung zu Sommersprossen, häufigen Sonnenbränden in der Kindheit, Hautkrebsvorstufen oder -fällen.
- Für Schutz sorgen: Häufiger Kontakt zu Flüssigkeiten und Chemikalien kann den Eigenschutz der Haut zusätzlich verringern und zu Irritationen führen. Arbeitshandschuhe helfen.
- Auf den Körper hören: Er kann Schäden am Erbgut reparieren, die bei oberflächlichem Sonnenbrand entstehen. Wer gesund bleiben möchte, lässt es gar nicht erst dazu kommen.