Es gibt sie in verschiedenen Formen, Farben und Größen und sie sind so einzigartig wie ihre Besitzerinnen: Brüste.
Sie sind ein faszinierender Teil des weiblichen Körpers, der Sie bestimmt noch überraschen kann. Viele sehen in ihnen das Symbol für Weiblichkeit schlechthin. Außerdem sind Brüste ein Zentrum unserer Sexualität. Sie sind also viel mehr als nur ein Werkzeug zum Stillen.
Egal welchen Blick Sie auf Ihre Brüste haben: Sie haben Ihre Aufmerksamkeit und Pflege verdient – und nicht zuletzt die regelmäßige Brustkrebskontrolle. Wie und warum Sie damit Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun, können Sie hier nachlesen.
Fett- und Bindegewebe
Neben dem Drüsengewebe besteht die Brust hauptsächlich aus Fett- und stützendem Bindegewebe. Deren Anteile ändern sich mit dem Hormon-
spiegelt.
Nerven, Blut- und Lymphgefäße
Nerven machen die Brust empfindsam für Druck- und Tastreize von außen. Blutgefäße transportieren Nährstoffe in die Brust, Lymphgefäße leiten über-
schüssige Gewebeflüssigkeit ab.
Drüsengewebe
Zu Drüsenläppchen gruppierte Zellen produzieren Milch. Diese fließt beim Stillen über die Milchgänge in die Brustwarze.
Funktion
Warum haben Frauen überhaupt Brüste? Hier liegt das Drüsengewebe, das bei Nachwuchs für die Milchproduktion sorgt. Aber die gewölbte Form ist nur beim Menschen Normalzustand. Bei anderen Säugetieren entwickeln sie sich nach dem Abstillen zu einer unauffälligen Ursprungsform zurück.
Die Wissenschaft hat bisher keine stichhaltige Erklärung für diesen Unterschied gefunden. Fakt ist: In der Pubertät sorgen Geschlechtshormone wie Östrogen bei Mädchen für das Brustwachstum. Im Körper von Jungen ist das Brustgewebe zwar auch angelegt, aber das Hormon Testosteron hemmt seine Entwicklung.
Brustwarzen haben sowohl Frauen als auch Männer. Sie bilden sich wie bei allen Säugetieren vor allen Geschlechtsmerkmalen im Mutterleib. Die Brustwarzen reagieren sehr empfindlich auf Berührungen. Dabei können wir sogar Lust empfinden – auch das ist bei keinem anderen Säugetier der Fall.
Benutzung und Pflege
Wenn Sie auf Ihre Gesundheit achten, tun Sie auch Ihren Brüsten etwas Gutes. Am besten legen Sie im Alltag Wert auf
- viel Bewegung: mindestens 30 Minuten moderate Bewegung am Tag (bspw. zügiges Spazierengehen oder gemütliches Radfahren)
- gesunde Ernährung: mindestens anderthalb Liter Flüssigkeit (Wasser, Saftschorlen, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees), viel Obst, Gemüse und Getreide(-produkte), wenig tierische Fette und rotes Fleisch
- mäßigen Alkoholkonsum: bei Frauen ein kleines Bier oder ein Gläschen Wein am Tag, mindestens an zwei Tagen pro Woche keinen Alkohol
- den Verzicht auf Tabak
Anleitung zur Selbstkontrolle
(Un-)Typische Veränderungen
Regelmäßiges Abtasten macht Sie mit der Beschaffenheit Ihrer Brüste vertraut. Wer die eigenen Brüste gut kennt, wird untypische Veränderungen besser erkennen.
Der ideale Zeitpunkt zum Abtasten liegt in der ersten Woche nach der Periode. Dann sind Brüste besonders weich und ungewöhnliche Veränderungen lassen sich besser feststellen.
Vor der Periode sind sie mal fest, mal weich, mal kann es zu Spannungsgefühlen kommen. Dadurch kann sich die Kontrolle unangenehm anfühlen und wird fehleranfälliger.
Grund dafür sind hormonelle Veränderungen während des Zyklus. Diese lassen nach dem Ende der Wechseljahre aber stark nach. Danach spielt der Zeitpunkt der Kontrolle keine Rolle mehr.
Wenn Ihnen bei der Selbstkontrolle etwas Ungewöhnliches auffällt, lassen Sie sich am besten medizinisch dazu beraten.
Ungewöhnliches Ziehen oder Schmerzen | |
Dellen oder Hubbel | |
Eingezogene Brustwarze |
Austritt klarer oder blutiger Flüssigkeit | |
Farbveränderungen der Warzenvorhöfe | |
Hautveränderungen wie Rötungen |
Möglichkeiten zur
Früherkennung
Alle gesetzlich versicherten Frauen ab 30 Jahren können jährlich eine Tastuntersuchung der Brust und der Lymphknoten in den Achseln in Anspruch nehmen.
Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden alle zwei Jahre zur Mammografie eingeladen. Das passiert während der Untersuchung:
- Jede Brust wird nacheinander aus zwei Richtungen geröntgt: von oben nach unten, von innen nach außen.
- Die Röntgenbilder werden von zwei Fachärztinnen bzw. -ärzten unabhängig voneinander ausgewertet.
- Tumore, aber auch schon Krebsvorstufen werden bei der Mammografie mit hoher Wahrscheinlichkeit erkannt.
Gut zu wissen
- Hormonelle Verhütungsmittel erhöhen das Brustkrebsrisiko kaum. Wenn Sie sie nutzen, lassen Sie sich am besten trotzdem gynäkologisch dazu beraten.
- Maßnahmen zur Früherkennung tragen dazu bei, Krebserkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, nicht nur Ihr Brustkrebsrisiko, sondern auch das Risiko für andere Krebserkrankungen zu senken.